Europan Deutschland

E8: Standorte

E8: Erfurt

Standortkurzbeschreibung

Einwohner: 198.181 Erfurt / 10.000 Ilversgehofen
Betrachtungsgebiet: 40 ha
Wettbewerbsgebiet: Mittelhäuser Strasse ca. 5.6 ha / 2.4 ha; Salpeterberg ca. 2.5 ha / 1.1 ha

Agglomeration

Erfurt ist Regierungssitz und bedeutendstes Zentrum Thüringens. Auf über 1260 Jahre bewegte Geschichte blickt Erfurt heute zurück und ist somit eine der ältesten Städte Deutschlands. Viele Unverwechselbarkeiten kennzeichnen die größte thüringische Stadt mit ihrem Wahrzeichen Dom und Severikirche sowie einem fast vollständig erhaltenen mittelalterlichen Stadtkern. Der Betrachtungsraum in llversgehofen, ein aus einem historischen Dorf erwachsener Stadtteil, bildet den nördlichen Abschluss der kompakten, urbanen Stadt im Übergang zu ausgedehnten Industriearealen und Großwohnsiedlungen.

Thema

Der im Stadtteil llversgehofen bereits eingetretene urbane Schrumpfungsprozess bedarf im Hinblick einer qualitativen Erneuerung eines stimmigen Verhältnisses zwischen Gebautem und Freiraum. Die planerische Auseinandersetzung soll die Entwicklungsmöglichkeiten des Standortes aufzeigen und dazu beitragen, den nördlichen Rand der zusammenhängenden, gründerzeitlichen Bebauung innerhalb des Stadtgefüges zu festigen. Um zu einem "mehr an Stadt" für weniger Bewohner zu kommen bedarf es mittel- bis langfristiger Entwicklungsperspektiven und eines visionären Leitbildes, welches die urbanen Kerne mit den grünen Freiräumen und den städtischen Infrastrukturein-richtungen vernetzt.

Standort

Der Betrachtungsraum weist strukturelle und gestalterische Defizite auf, die sich gegenseitig verstärken. Durch das Zusammenspiel von schlechtem Image mit den realen Standortproblemen ist das gesamte Gebiet am Endpunkt der Magdeburger Allee negativ geprägt. Die beiden Wettbewerbsareale zeichnen sich durch ihre gute städtebauliche Einbindung und die Nähe zum Stadtzentrum mit sehr guter ÖPNV-Anbindung aus. Die relative Nähe zu den Wohnsiedlungen der 60er bis 80er Jahre und die vorhandenen Kinder- und Jugendeinrichtungen von überörtlicher Bedeutung tragen dazu bei, dass sich das Gebiet langfristig zu einem lebendigen und nachhaltigen innerstädtischen Quartier entwickeln kann.

Programm

Das ca. 5 ha große Areal "Mittelhäuser Straße" weist eine differenzierte städtebauliche Struktur mit einer Vielzahl unterschiedlicher Eigentümer und Nutzungen auf. Die Brachfläche wird durch das östlich gelegene Malzwerk geprägt. Das Areal verfügt über hohe Freiraumqualitäten und ermöglicht die Entwicklung unterschiedlicher Strukturen. Das ca. 2 ha große Areal "Salpeterberg" wird im Westen von ruhig gelegenen, kleinteiligen Strukturen begrenzt und bietet Potenziale für unterschiedliche niedriggeschossige Wohnformen. Für eine städtebaulich wünschenswerte räumliche Fassung zum stark befahrenen Ilversgehofener Platz sind vor dem Hintergrund des Überangebotes von Geschosswohnungsbau ökonomisch tragfähige Modelle zu entwickeln.

Zielsetzung

Auf der Suche nach zukunftsorientierten Stadtkonzepten sollen mit dem Wettbewerb alternative städtebauliche Leitbilder für Erfurt-Ilversgehofen entwickelt werden. Die Konzeptsuche soll dabei helfen, die Chancen einer städtebaulichen Weiterentwicklung ohne Wachstum zu ermitteln. Private Initiativen bekommen dabei einen zentralen Stellenwert. Die Definition strategischer Ansätze sowie mittel- und langfristiger Handlungsschwerpunkte soll dazu führen, "Erfurt-Ilversgehofen neu denken" zu können.

Soziale/ funktionale Zielsetzung

Eine neue Zielsetzung für die Brachen stützt und stärkt die umliegenden Quartiere im Transformationsprozess. Die Gebiete eignen sich teilweise, auch aufgrund der moderaten Grundstückspreise, zur Eigentumsbildung für Schwellenhaushalte. Neben der Überplanung der konkreten Teilbereiche wird besonderer Wert auf eine Verzahnung der Bereiche und eine Verknüpfung der umgebenden Nutzungen gelegt.

Perzeptive Aspekte

Die Gebiete verfügen über große naturnahe Freiraumpotenziale und sehr unterschiedliche städtebauliche Strukturen, die die Chance bieten, auf Bestehendem aufbauend, ein Quartier mit eigenen Qualitäten unter besonderer Beachtung der Vernetzung von Grünzonen und der Einbindung in das Grünsystem der Stadt zu entwickeln.

Ziele einer nachhaltigen Entwicklung

Für eine auch gesamtstädtisch nachhaltige Entwicklung ist angesichts des hohen Überangebotes im Geschosswohnungsbau ein Leitbild für die Transformation notwendig, das auch einen weiteren Rückgang der Einwohnerzahl im Stadtteil verkraften kann und dabei zu einer Stabilisierung auf einem neuen Niveau führt. Die Entwicklung der Gebiete nutzt die vorhandene soziale und technische Infrastruktur und wirkt somit dem städtebaulichen und gesamtwirtschaftlichen Substanzverlust entgegen.

E8: Gersthofen

Standortkurzbeschreibung

Einwohner: 21.200
Betrachtungsgebiet: 17,85 ha
Wettbewerbsgebiet: von den Teilnehmern zu definieren

Agglomeration

Gersthofen hat sich in den vergangenen 100 Jahren von einem Bauerndorf zu einem schwäbischen Mittelzentrum entwickelt, das sein rasches Wachstum seiner verkehrsgünstigen Lage verdankt, die es schon zu Römerzeiten einmal besaß. Gersthofen liegt rund sieben Kilometer nördlich der Stadt Augsburg unmittelbar am Lech. Die Bundesstraße 2, die "Römische Straße", führt mitten durch die Stadt. Durch ein neu gestaltetes Autobahnkreuz im Süden der Stadt, ist Gersthofen an die A8 München-Stuttgart angeschlossen. Die Kleinstadt Gersthofen ist aufstrebender Wirtschaftsstandort mit über 2.000 Gewerbebetrieben und Wohnort mit hohem Freizeitwert und hervorragender Lebensqualität.

Thema

Das Wettbewerbsgebiet bietet eines der letzten größeren Flächenpotenziale für eine Stadterweiterung und ist seit Jahren für eine Baugebietsentwicklung vorgesehen. Das Areal ist im Flächennutzungsplan als Wohnbaufläche dargestellt. Der Planungszugriff auf das letzte Entwicklungsgebiet muss zwangsläufig auch einen umfassenden Blick auf das gesamte Stadtgebiet Gersthofen beinhalten. Ziel ist die harmonische Weiterentwicklung der vorhandenen Siedlungsstrukturen. Dabei gilt es, bestehende Defizite zu definieren, aufzuarbeiten und einer Lösung zuzuführen. Es werden Konzepte gesucht, die eine Entwicklung in zeitlichen Phasen ermöglichen, die begrenzenden Faktoren des Wettbewerbsgebietes berücksichtigen und sich mit dem Thema der begrenzten Stadt, einer Stadt, die an ihre Grenzen stößt, auseinandersetzen.

Standort

Die derzeit noch landwirtschaftlich genutzte Fläche liegt nordwestlich des Zentrums von Gersthofen. Nordöstlich des Wettbewerbsgebietes ist ein Wohngebiet mit Flächen für hochwertige Reihenhausbebauung, Geschosswohnungsbau, Schulen und Kindergarten in Planung. Östlich der zu überplanenden Fläche erstreckt sich der Friedhof mit Erweiterungsfläche. Im Zuge der Wettbewerbsbearbeitung können Ideen und Konzepte entwickelt werden, die auch auf diese Flächen Bezug nehmen. Südlich grenzt ein Wohngebiet an, das differenzierte Bebauungsstrukturen, von freistehenden Einfamilienhäusern über Zeilenbauten bis hin zu vielgeschossigen Punkthäusern aufweist. Prägend für das Planungsgebiet ist die hoch belastete Trasse der Bundesstraße 2 im Westen mit einem höhenfreien Verknüpfungsbauwerk im Norden.

Programm

Für das Areal ist ein sinnvolles Konzept zur Weiterentwicklung und Ergänzung vorhandener Strukturen zu entwickeln. Durch die aktive Ansiedlung von Unternehmen aus dem Hightech-Bereich beginnt die Nachfrage nach Wohnraum mit gehobenem Standard zu steigen. Es soll aber keine einseitige Entwicklung stattfinden, sondern ein angepasster Mix an Wohnformen gefunden werden, der den aktuellen und zukünftigen demografischen Entwicklungen Rechnung trägt. Stichworte hierzu sind individualisierte Typenhäuser bzw. stark segmentierter Wohnungsmarkt. Von großer Bedeutung ist die neue Struktur und Differenzierung des Gebiets. Bei der Planung sollte auch auf die Verknüpfung des Gebiets mit dem Stadtzentrum und dem Bahnhofsbereich mit seinen vorgelagerten Einzelhandelseinrichtungen geachtet werden. Dadurch könnte auch der Bahnhaltepunkt, vor dem Hintergrund einer geplanten Schnellbahn, gestärkt werden. Neben der städtebaulichen Einbindung des Wettbewerbsgebietes ist auch eine Verknüpfung mit der Natur und dem Fluss Lech östlich des Gebiets sowie dem Landschaftsraum im Westen herzustellen.

Zielsetzung

Soziale/funktionale Zielsetzung

Die Stadt Gersthofen stößt mit ihrer Entwicklung an ihre Grenzen, deshalb ist der Umgang mit den vorhandenen Flächenressourcen und die Entwicklung einer neuen Struktur und Identität wichtigster Bestandteil der Aufgabenstellung. Dabei ist besonderer Wert auf eine optimale Vernetzung des neuen Quartiers mit den bestehenden Strukturen und Randbedingungen zu legen.

Perzeptive Aspekte

Das Gebiet grenzt im Westen direkt an die Bundesstraße 2, einer in Nord-Süd-Richtung verlaufenden Verkehrsader mit steigender Belastung durch PKW- und LKW-Verkehr. Hier werden strukturelle, architektonische bzw. landschaftsplanerische Lösungen gesucht.

Ziele einer nachhaltigen Entwicklung

Ziel ist es, eine städtebauliche Struktur zu schaffen, die es ermöglicht, das Gebiet über einen langen Zeitraum zu entwickeln. Dabei sollen flexible Gebäude- und Wohnformen vorgeschlagen werden, die auch den zukünftigen demografischen Entwicklungen der Gesellschaft gerecht werden. Gesucht werden neue innovative Konzepte, die ökologische, soziale und ökonomische Aspekte berücksichtigen. Daneben soll der Umgang mit Barrieren bzw. Grenzen im Siedlungsgefüge im Vordergrund stehen.

E8: Halle

Standortkurzbeschreibung

Einwohner: 240.000
Betrachtungsgebiet: 18,4 ha
Wettbewerbsgebiet: von den Teilnehmern zu definieren

Agglomeration

Die Stadt Halle, größte Stadt Sachsen-Anhalts, liegt an den Ufern der Saale und verfügt über sehr gute Verkehrsanbindungen durch den Flughafen Leipzig-Halle, das Autobahnkreuz (A9, A14), InterCity-Verbindung und den Saalehafen Trotha. Halle bildet gemeinsam mit dem 38 km entfernten Leipzig das Zentrum eines urbanen Wirtschaftsgroßraumes mit Dienstleistungsunternehmen, Technologiezentren und zahlreichen wissenschaftlichen, universitären- sowie IT Einrichtungen. Das Wettbewerbsgebiet liegt am östlichen Rand der Innenstadt zwischen dem Haupt-bahnhof und der Fußgängerzone Leipziger Straße. Aufgrund dieser Lage stellt es das wichtigste Eingangstor zur Innenstadt dar. Die Entfernung entlang der Fußgängerzone zum Marktplatz in der Altstadt beträgt ca. 1000 m. Gleichzeitig ist der Riebeckplatz zentraler Knoten- und Umsteigepunkt von verschiedenen Verkehrarten in der Stadt.

Thema

Thematischer Schwerpunkt ist die Erarbeitung eines Leitbildes zur Entwicklung und Gestaltung des Areals zwischen Innenstadt und Hauptbahnhof. Beherrschendes Element des Areals ist die Verkehrsanlage Riebeckplatz, ein mehrspuriger, von einer Hochstraße überspannter, stark frequentierter Kreisverkehr der 60er Jahre. Gegenwärtig wird die Verkehrsanlage bis zum Jahre 2006 aufwendig umgebaut und optimiert. Die Nutzungsstruktur des Platzensembles mit den mehrgeschossigen Gebäudekomplexen befindet sich in einem Auflösungsprozess, der durch Leerstand und Abrissanträge zum Ausdruck kommt. Der Platz droht auf die rein verkehrliche Funktion reduziert zu werden. Ziel ist es, Ideen zu entwickeln, wie dieser verkehrsreiche Platz in ein städtebauliches und landschaftsplanerisches Konzept integriert werden kann, das gleichzeitig Chancen eröffnet, neue Nutzungen langfristig zu etablieren.

Standort

Das heutige Erscheinungsbild der gesamten Anlage ist von der umfassenden Umgestaltung des Platzes in den Jahren 1964 bis 1970 geprägt. Damals wurde die erste Hochstraße der DDR gebaut, die den Verkehr in Nord-Süd-Richtung aufnahm, die Ost-West-Trasse wurde im Kreisverkehr unter der Hochstraße durchgeführt die Fußgänger unterquerten den Kreisverkehr in einem Tunnel. Der damalige "Thälmannplatz" war Ausdruck eines neuen, sozialistisch-stadtplanerischen Denkens und ist im Kontext mit weiteren großen Umgestaltungen wie z. B. Berlin Alexanderplatz, Chemnitz, Straße der Nationen etc. zu sehen. Die städtebaulich architektonisch konzipierte Gesamtanlage des Platzes geht dementsprechend weit über die rein verkehrliche Funktion hinaus. Die Gesamtanlage umfasst mehrgeschossige Hochbauten, die als Platzkanten dominieren sowie zwei 22-geschossigen Wohntürme, die das Tor zu Stadt akzentuieren.

Programm

Das städtebauliche Umfeld des Riebeckplatzes soll aufgewertet und einer neuen Entwicklung zugeführt werden, um eine neue Identität für die Gesamtanlage Riebeckplatz und damit ein neues Image zur Außendarstellung der Stadt zu schaffen. Durch die radial zum Platz verlaufenden Straßen ergeben sich im Wesentlichen vier große, städtebaulich und funktional unterschiedliche Felder, die in ein Gesamtkonzept einzubeziehen und neu zu definieren sind. Hierbei kann für jedes Feld einzeln, aber auch insgesamt für alle vier Felder ein städtebauliches und funktionales Leitbild entwickelt werden. Es sind Zielvorstellungen zu Funktionen, Nutzungen und städtebaulicher Struktur zu entwickeln und verkehrliche Anbindung der Felder an den Platz zu analysieren. Die Platz prägenden 60er Jahre Hochbauten sind im Hinblick auf ihre städtebauliche Bedeutung zu diskutieren. Einige der zur Platzanlage gehörenden Hochbauten sind saniert, einige stehen leer, sind und sollen abgerissen werden. Die städtebauliche Bedeutung der beiden leer stehenden 22geschossigen Wohntürme ist zu überprüfen. Die Funktionen Busbahnhof, Straßenbahnanbindung, Hotel- und Verwaltungsstandort stellen derzeit Entwicklungspotenziale dar.

Zielsetzung

Ziel des Wettbewerbes ist es, auf der Grundlage des Umbaus, dem städtebaulichen Umfeld des Platzes ein neues Image zu verleihen und damit seine Bedeutung als wichtiges Stadteingangstor zu stärken. Dabei stellt sich insbesondere die Frage nach den möglichen Funktionen der unterschiedlichen vier Felder in diesem stark durch Verkehrstrassen beeinträchtigtem Gebiet. In diesem Zusammenhang können unterschiedliche Grundhaltungen als Zielvorstellung entwickelt werden. Wie etwa die Entwicklung als Standort für großflächigen Einzelhandel "grüne Wiese", oder Weiterentwicklung der vorhandenen Grünbezüge "Erweiterung des nördlich gelegenen Stadtparks", oder Neuentwicklung der bislang prägenden Nutzung "vier unterschiedliche Felder".

Soziale/funktionale Zielsetzung

Städtebauliche Neudefinition der o. g. vier Felder des Riebeckplatzes auf der Grundlage der derzeitigen Neugestaltung (Leitbildentwicklung).

Perzeptive Aspekte

Die starke Verkehrsbelastung lässt in diesem, für das Erscheinungsbild der Stadt Halle bedeutenden Raum, nur wenige Nutzungen sinnvoll erscheinen.

Ziele einer nachhaltigen Entwicklung

Es wird nach Strategien gesucht, wie in Zeiten mangelnden Investitionsdrucks eine stadträumliche Konzeption entwickelt werden kann, die in der Lage ist, langfristig auf sich verändernde Bedingungen zu reagieren.

E8: Hamburg

Standortkurzbeschreibung

Einwohner: 1.730.000 (Hamburg) / 48.000 (Wilhelmsburg)
Betrachtungsgebiet: 35,5 ha
Wettbewerbsgebiet: von den Teilnehmern zu definieren

Agglomeration

Die Hansestadt Hamburg liegt im Norden Deutschlands und ist Mittelpunkt einer Metropolregion von 4 Mio. Menschen sowie Motor der Entwicklungen in der Region. Das zwischen der Hamburger Innenstadt und dem südlichen Harburg auf der so genannten "Elbinsel" gelegene Wilhelmsburg diente früher vorwiegend landwirtschaftlichen Zwecken. Mit der Errichtung des Freihafens 1888 begann die Industrialisierung. Es entstanden kleinere und große Gewerbe- und Industriebetriebe und parallel dazu arbeitsplatznaher Geschosswohnungsbau im Westen und Eigenheimsiedlungen im Osten. Aufgrund seiner geschichtlichen Entwicklung weist der Stadtteil noch heute heterogene Strukturen auf: Wohn-, Kleingarten- und Grüngebiete liegen zwischen intensiv genutzten, aber auch brach gefallenen Gewerbeflächen, die Mitte ist durch große Verkehrstrassen geprägt.

Thema

Wilhelmsburg ist ein schrumpfender Stadtteil in der wachsenden Stadt Hamburg. Ziel ist es, durch städtebauliche Interventionen Verbindungen zwischen dem, durch seine Insellage räumlich isolierten Stadtteil und der Gesamtstadt herzustellen. Es werden Strategien gesucht, wie ein Umstrukturierungsprozess in Gang gesetzt werden kann, wie bereits verfügbare Flächen - in Nachbarschaft zu noch bestehenden Gewerbe- und Industriebetrieben - sinnvoll entwickelt werden können. Aufgabe ist es, Ideen zu entwickeln, wie das Gebiet langfristig neu definiert und das angrenzende Stadtquartier durch ergänzende Angebote aufgewertet werden kann.

Standort

Das Wettbewerbsgebiet liegt an der nordöstlichen Spitze des Stadtteils Wilhelmsburg, mit Blick auf die Hamburger Altstadt. Das Gebiet ist Auftakt eines industriell genutzten Streifens entlang des Reiherstiegs, der mittelfristig mit neuen Nutzungen belegt werden soll. Die westlich des Reiherstiegs angrenzende Hafennutzung wird langfristig erhalten bleiben, im Osten schließen sich, jenseits der höher liegenden Erschließungsstraße, dem Reiherstieg-Hauptdeich, Wohnquartiere an. Das Gebiet ist gekennzeichnet durch zunehmend brach fallende Flächen, fehlende Bezüge zum Wasser und eine starke Abgrenzung zu den Wohngebieten.

Programm

Aufgabe ist es, eine jahrzehntelang durch den Hafen geprägte Siedlungsstruktur neu zu ordnen und für eine zukunftsweisende Entwicklung zu öffnen. Es wird nach neuen Nutzungen und Strukturen gesucht, die den Übergangsbereich zwischen der Hafennutzung westlich des Reiherstiegs und der östlich angrenzenden Wohnnutzung für zukünftige innovative Arbeitswelten attraktiv machen. Die naturräumlichen Qualitäten der Flussinsel und die Lagegunst am Wasser sollen gestärkt werden. Auf einer Industriebrache soll ein "Leuchtturmprojekt" für die Internationale Bauausstellung 2013 vorgeschlagen werden.

Zielsetzung

Soziale/funktionale Zielsetzung

Die am Reiherstieg gelegenen Brachflächen bieten großes Potenzial für die Ansiedlung zukunftsfähiger Dienstleistungs- und Gewerbeunternehmen in Verbindung mit Freizeitnutzung für den Stadtteil. Vorhandene Qualitäten sollen aufgegriffen, Barrieren überwunden und neue Siedlungsstrukturen entwickelt werden.

Perzeptive Aspekte

Das Quartier weist insbesondere in den, durch öffentlich geförderten Wohnungsbau geprägten Gebieten soziale Probleme auf, die auf den, durch die wirtschaftlichen Strukturveränderungen bedingten, hohen Anteil an arbeitslosen und ausländischen Bewohnern zurückzuführen ist. Langfristiges Ziel ist es, durch attraktive Beschäftigungs- und Freizeitangebote stabilisierende Bevölkerungsgruppen anzuziehen und dem Imageverlust des Stadtquartiers entgegenzuwirken.

Ziele einer nachhaltigen Entwicklung

Die Freiraumbezüge und die Erlebbarkeit bzw. Erschließung der Uferränder soll verbessert werden und mit dem städtebaulichen Umfeld verknüpft werden. Im Vordergrund steht die Aufwertung der Ost-West-Verbindung vom Reiherstieg bis zum Wilhelmsburger Zentrum. Die mit dem Leitprojekt "Sprung über die Elbe" verbundenen Großprojekte Internationale Bauausstellung und internationale Gartenschau 2013 sowie bereits laufende Verfahren der Städtebauförderung und EU-Maßnahmen werden einen wichtigen Beitrag zur Aufwertung des Gebiets leisten.

E8: Kleines Dreieck

Standortkurzbeschreibung

Einwohner: 26.800 (Bogatynia) / 7.300 (Hrádek n.N) / 26.224 (Zittau)
Wettbewerbsgebiet: ca. 3,0 ha (Bogatynia) / ca. 7,2 ha (Hrádek n.N) / 0,6/1,9 ha (Zittau)

Agglomeration

Das "Kleine Dreieck" bezeichnet den, sich seit 2001 intensiv entwickelnden Verbund der Städte Zittau im Südosten des Freistaates Sachsen (D), Hradek nad Nisou im Norden des Bezirkes Liberec (CZ) und Bogatynia im südwestlichen Zipfel der Woiwodschaft Dolnoslaskie (PL). In diesem Städteverbund, dem Kern der Euroregion "Neiße", leben etwa 61.000 Einwohner unterschiedlicher Nationalitäten. Die drei in den Wettbewerb einzubindenden Kernstädte sind städtebaulich äußerst differenziert. Während Zittau einen denkmalgeschützten, historischen Stadtkern aufweist und Hrádek von der Anlage her als typisches Beispiel einer böhmischen Kleinstadt gelten kann, wechseln sich in Bogatynia dörfliche und industriell geprägte Strukturen ab. Mentalitäten, Blickrichtungen und Auffassungen aus Polen, Tschechien und Deutschland werden sich nie vollständig gleichen, können aber seit der EU-Osterweiterung an Hand konkreter Vorhaben weiter zusammengeführt werden.

Thema

Die Städte rückten aus ihrer strukturellen Randlage in das Zentrum des erweiterten Europas. Aus bisherigen Standortnachteilen erwachsen so Entwicklungschancen. Infolge der tatsächlich sich vollziehenden Entwicklungsprozesse reicht es deshalb nicht mehr aus, lokale Problemgebiete isoliert zu betrachten. Vielmehr muss auf einen neuen grenzübergreifenden Bedarf abgestellt werden. Für die durch Schrumpfung und Wachstum geprägte Region sind Szenarien zu entwickeln, die durch zukunftsfähige Entwicklungsstrukturen und umsetzungsfähige Konzepte belegt werden müssen.

Standort

Zittau

Zittau gewinnt als Mittelzentrum zunehmend auch grenzüberschreitend an Bedeutung. Die Stadt verfügt über ein dichtes und vernetztes wissenschaftliches Umfeld mit engen Kontakten zur Wirtschaft sowie über innovative Unternehmen. Diese Position soll weiter gestärkt werden. Geburtenrückgang und Abwanderung mit Stabilisierungstendenzen führten in der Stadt zu hohem Wohnungsleerstand, auch im sanierten Bestand. Das Wettbewerbsgebiet in Zittau, das Areal der ehemaligen Robur-Werke liegt am nördlichen Rand der historischen Altstadt in unmittelbarer Nähe zum Bahnhof.

Hrádek nad Nisou Die Stadt Hrádek stellt eine so genannte Schwerpunktgemeinde auf tschechischer Seite dar, die mit dem Kristyna-See als Freizeit- und Erholungsgebiet und mit vorhandenen Dienstleistungseinrichtungen ergänzende Funktionen übernimmt. Insbesondere durch Zuzug aus der Bezirkshauptstadt Liberec verzeichnet die Stadt einen leichten Bevölkerungsanstieg. Das Wettbewerbsgebiet in Hrádek, das Gelände einer ehemaligen Ziegelei, liegt jenseits des Stadtzentrums auf der anderen Seite der Bahnlinie, in unmittelbarer Nähe zum Bahnhof.

Bogatynia

Die Gemeinde Bogatynia umfasst neben der Stadt weitere 16 Ortsteile, es fehlt aber ein ausgeprägter Ortskern. Bogatynia ergänzt die Zentren Zgorzelec und Jelena Góra. Die Wirtschaftskraft der Stadt wird durch Tagebau und Kraftwerk bestimmt. Es besteht Bedarf an Wohnraum, da viele Gebäude noch unsaniert sind und traditionelle Familienstrukturen sich auflösen. Das Wettbewerbsgebiet in Bogatynia, das Gelände einer zu großen Teilen nicht mehr genutzten Textilfabrik, grenzt direkt an den zukünftigen Ortskern.

Programm

Auf Basis des Regionalen Entwicklungskonzeptes soll eine Vision für die Region entwickelt werden, die ein Bild der Dreistadt als innovative Region in Europa sowie als zukünftiger gemeinsamer Wirtschafts- und Lebensraum erzeugt. Auf städtischer Ebene soll untersucht werden, wie bei einer bedarfsgerechten Siedlungsflächenentwicklung mit innerstädtischen Brachflächen umgegangen werden soll. Entwicklungspotenziale und Kompetenzen sind hierbei zu einem gemeinsamen Mehrwert zu verbinden, Konkurrenzen weitgehend auszuschließen und ein Zusammenwachsen als Dreistadt zu fördern. Darauf aufbauend sind für alle drei zentrumsnahen Flächen Entwicklungsvorschläge zu unterbreiten.

Zielsetzung

Für die Leitbildentwicklung sollen drei Ebenen betrachtet werden.

Ebene 1 - Region

Zu betrachten ist das Gesamtgebiet des "Kleinen Dreiecks". Die vorgeschlagenen Visionen sollen der Region ein eigenes unverwechselbares Zukunftsimage geben und Potenziale zum Zusammenwachsen als Dreistadt aufzuzeigen.

Ebene 2 - Städtebauliche Strukturen

Für die städtisch geprägten Bereiche sind langfristig funktionsfähige Siedlungsstrukturen zu entwickeln. Es ist aufzuzeigen, an welchen Stellen der Siedlungskörper ein Schrumpfen verträgt und wo Wachsen die Dreistadt wirksam ausgestalten soll. Dabei ist vorrangig eine zeitliche Abfolge von Veränderungen an Flächen, die Wohnen und Arbeiten dienen, zu entwickeln.

Ebene 3 - Wettbewerbsgrundstücke

Für einen der drei Standorte sollen die Ergebnisse der vorangegangenen Betrachtungen beispielhaft in einem Entwurf von Baumassen und Freiflächen konkret ausgearbeitet werden. Ziel ist es, ein zukunftfähiges Image unter dem Aspekt der Belebung der Innenstadt zu entwickeln. Bei der Bearbeitung der Aufgabenstellung wird eine interdisziplinäre Zusammenarbeit empfohlen.

E8: Leinefelde-Worbis

Standortkurzbeschreibung

Einwohner: 21.421
Betrachtungsgebiet: 27,0 ha
Wettbewerbsgebiet: 10,8 ha

Agglomeration

Die Stadt Leinefelde liegt am nordwestlichen Rand von Thüringen, im Eichsfeld. Die Stadt ist ein besonders typisches Beispiel für die im Sozialismus "künstlich" und gleichsam "über Nacht" aus dem Boden gestampften Industriestädte. In einem ehemaligen Dorf mit etwa 2.250 Einwohnern wurde im Rahmen des sog. Eichsfeldplanes seit den 60er Jahren eine Baumwollspinnerei mit etwa 4.500 Beschäftigten und im benachbarten Deuna ein Zementwerk mit über 2.000 Arbeitsplätzen aufgebaut. Für diese Arbeitskräfte wurde ein großes Wohngebiet in Plattenbauweise im Süden des ehemaligen Dorfes errichtet. Es entstand eine Stadt mit über 16.000 Einwohnern, von denen 90% in der Plattenbausiedlung Südstadt lebten. Mit der Wende haben sich gravierende gesellschaftliche und wirtschaftliche Veränderungen ergeben, die den Industriestandort Leinefelde in ganz besonderem Maße durch Arbeitslosigkeit und Einwohnerverluste getroffen haben. Die Stadt hat den notwendigen Transformationsprozess konsequent eingeleitet und setzt ihn auf hohem qualitativen Niveau um. Die inzwischen erreichten Ergebnisse haben international Vorbildcharakter.

Thema

Der Stadtumbauprozess hat sich auf die Stabilisierung des Kernbereichs der Südstadt und die Verlagerung der Wohnungsüberhänge auf die Randlagen konzentriert, um hier die Voraussetzungen für tiefgreifende Umstrukturierung und flächenhaften Abriss zu schaffen. Die ortskernnahen ersten Entwicklungsstufen des Neubaugebiets waren frühzeitig modernisiert worden und konnten lange als stabil betrachtet werden. Es zeigt sich aber, dass die Wohnungen heute nicht mehr dem inzwischen in Leinefelde erreichten Standard entsprechen und dass die städtebaulichen Strukturen an der Nahtstelle zwischen altem Ort und Neubausiedlung die funktionale und strukturelle Verflechtung zwischen diesen Teilbereichen behindern. Die Aufgabe besteht darindie Verflechtungsfunktionen zu stärken und hochwertiges Wohnen zu gestalten.

Standort

Das Betrachtungsgebiet ist die Nahtstelle zwischen dem ehemaligen Dorf und der Südstadt. Diese sehr unterschiedlichen städtebaulichen Strukturen treffen an der in Ost-West-Richtung verlaufenden Konrad-Martin-Straße aufeinander und stehen sich unvermittelt gegenüber. Verstärkt wird der Kontrast auch durch eingelagerte, relativ großflächige Schulbereiche sowie das Straßenbauamt; diese Bereiche müssen in die Betrachtung ebenso einbezogen werden wie die noch verfügbaren Bauflächen, die nach der Rückstufung der Mühlhäuser Straße von der Bundes- zur Ortsstraße aktiviert werden sollen. Da die Konrad-Martin-Straße nicht an die Mühlhäuser Straße angebunden ist, kann sie wichtige Verflechtungsfunktionen nicht wahrnehmen. So stellt sich das Betrachtungsgebiet als im innerstädtischen Wegenetz eher abgelegen und undurchlässig dar und ist durch funktionale und strukturelle Brüche gekennzeichnet.

Programm

10 Jahre nach ihrer ersten Sanierung lassen die in Plattenbauweise errichteten Zeilen an der Konrad-Martin-Straße konzeptionelle und qualitative Defizite erkennen, die ihre langfristige Vermietbarkeit infrage stellen; dies ist umso problematischer, als nunmehr in diesem Bereich der Generationenwechsel der Erstbezieher ansteht, so dass in den nächsten Jahren überdurchschnittlich viele neue Mieter für diesen Bereich gewonnen werden müssen. Dabei muss davon ausgegangen werden, dass auch hier ein Teil der Wohnungen rückzubauen ist. Die Eigentümer der Zeilen an der Konrad-Martin-Straße brauchen neue bauliche und städtebauliche Perspektiven für die nachhaltige Entwicklung ihrer Bestände im Rahmen des Stadtumbaus. Dabei soll die Schlüsselposition dieser Bestände zwischen Ortskern und Südstadt als wichtiger Standortfaktor in Wert gesetzt werden. Dies bedeutet, dass die Funktionsfähigkeit dieser Nahtstelle bezüglich Verbindung und Vermittlung zwischen diesen kontrastierenden Strukturbereichen verbessert werden muss. Hierzu sollen geeignete Konzepte entwickelt werden.

Zielsetzung

Soziale/funktionale Zielsetzung

Das Wettbewerbsgebiet soll so weiterentwickelt werden, dass es langfristig den Anforderungen an zeitgemäßes Wohnen an einem attraktiven und lebendigen Mikrostandort genügt. Dabei ist insbesondere auf die Zielgruppe junger Familien mit Kindern einzugehen.

Perzeptive Aspekte

Entsprechend der Leinefelder Stadtumbauphilosophie soll die Nahtstelle zwischen Ortskern und Südstadt thematisiert und so inszeniert werden, dass in der Kontinuität der Entwicklung ein besonderes Quartier entsteht, das aus seiner Verortung in diesem räumlichen und historischen Spannungsfeld positive Impulse erfährt und leistet.

Ziele einer nachhaltigen Entwicklung

Behutsame aber wirkungsvolle Anpassung der Wohnungsbestände an veränderte Anforderungen sind in Leinefelde zum zentralen Thema des Stadtumbaus geworden, dabei wird hohe funktionale und gestalterische Qualität als Grundvoraussetzung für Nachhaltigkeit angesehen. Dieser Anspruch soll auch von der Nahtstelle zwischen altem Ort und der Südstadt erfüllt werden.

E8: Luckenwalde

Standortkurzbeschreibung

Einwohner: 21.702
Betrachtungsgebiet: 4,9 ha
Wettbewerbsgebiet: 1,9 ha

Agglomeration

Luckenwalde ist Kreisstadt des brandenburgischen Landkreises Teltow-Fläming, ca. 60 km südlich von Berlin. Die Stadt Luckenwalde ist über Bahn und B101 gut an die Metropole angebunden. Den durch den Zusammenbruch der industriellen Basis nach der Wende entstandenen Abwanderungstendenzen versucht die Stadt durch eine Profilierung als attraktiver Wohnstandort mit besonderen Qualitäten im Bereich Freizeit, Sport und Natur entgegen zu steuern. Ein wesentlicher Aspekt hierbei ist die Stärkung der Attraktivität und der Funktionsvielfalt des städtischen Kerns.

Thema

Die Aufgabe ist Stärkung der innerstädtischen Funktionen des Stadtzentrums durch städtebauliche Maßnahmen, die dazu beitragen, einen räumlich-funktionalen Zusammenhang zum benachbarten Einzelhandelsstandort Einkaufspark Burg herzustellen. Ziel ist die Vermittlung zwischen dem historischen Stadtzentrum mit Fußgängerzone und dem neuen, weiterem Ansiedlungsdruck ausgesetzten Einzelhandelsschwerpunkt "Einkaufspark Burg".

Standort

Das Betrachtungsgebiet verbindet den historischen Ursprung Luckenwaldes, den Standort der 1285 abgetragenen Burg, mit dem jetzigen Stadtzentrum, dem Markt mit Johanniskirche, Marktturm und Rathaus und der Fußgängerzone Breite Straße. Zwischen dem städtebaulich gefassten Bereich Markt / Breite Straße und dem als Einzelhandelsstandort attraktiven Einkaufspark Burg besteht eine deutliche Zäsur, die durch eine stark befahrene Durchfahrtsstraße, die angrenzenden Bereiche einer Großwohnsiedlung, leerstehende, teils ruinöse Bausubstanz, beräumte Grundstücke und eine als Wohnumfeldbegrünung konzipierte Freiraumgestaltung geprägt wird.

Programm

Kernbereich: Fassung und Neuordnung des Straßenzuges Markt-Burg durch Bebauungs- und Nutzungsvorschläge für die Grundstücke Markt 22 und 33, Burg 29 bis 31 sowie durch landschaftsarchitektonische, künstlerische und verkehrstechnische Gestaltung. Anbindung des Nuthegrünzugs an den Einkaufspark Burg. Lösung des Zielkonflikts Erweiterung Einkaufspark Burg versus Stärkung der Fußgängerzone. Erweitertes Betrachtungsgebiet: Bebauung / Nutzung der Grundstücke Breite Straße 52/53, Baruther Straße 21, Entwicklungsideen für die Großsiedlungsbauten einschließlich Freiraumgestaltung und Vorschläge für die Führung des Nuthegrünzugs im Bereich Mühlenstraße / Trebbiner Straße.

Zielsetzung

Soziale/funktionale Zielsetzung

Ziel ist es, zwischen dem historischen Stadtzentrum und dem neu angesiedelten "Einkaufspark Burg" zu vermitteln und und die Attraktivität und die Angebotsvielfalt des Stadtzentrums durch die Aufwertung des Stadtbildes und des öffentlichen Raumes sowie durch zusätzliche Funktionen insgesamt zu stärken.

Perzeptive Aspekte

Neben den baulichen Maßnahmen kommt der Weiterführung des im südlichen Bereich fertiggestellten bzw. in der Planung befindlichen Nuthegrünzugs über die Beelitzer Straße nach Norden besondere Bedeutung zu. Die Gestaltung und Verknüpfung des "Einkaufspark Burg" mit dem geplanten Nuthegrünzug ist ein wesentlicher Aspekt der Aufgabenstellung.

Ziele einer nachhaltigen Entwicklung

Die mit dem "Burg-Boulevard" angestrebte Stärkung der Versorgungsfunktion trägt zur Verbesserung der Wohnqualität bei und ist wichtiger Baustein zur Entwicklung Luckenwaldes als attraktiver Wohnstandort am Rand der Metropole Berlin.

E8: Neu-Ulm

Standortkurzbeschreibung

Einwohner: 50.150
Betrachtungsgebiet: östliche Innenstadt
Wettbewerbsgebiet: von den Teilnehmern festzulegen

Agglomeration

Die Große Kreisstadt Neu-Ulm bildet gemeinsam mit der Stadt Ulm ein Oberzentrum mit insgesamt rund 180.000 Einwohnern. Die Stadt Neu-Ulm besteht aus insgesamt neun Ortsteilen und ist eine wirtschaftlich erfolgreiche Stadt mit einer Fachhochschule und zudem wichtiger Industrie- und Logistikstandort in landschaftlich sehr reizvoller Lage im Donautal. Verkehrstechnisch gut angebunden, hat die Stadt mit den Jahrhundertprojekten wie NU21 (Bahntieferlegung), dem neuen Stadtteil Wiley und der Landesgartenschau 2008 bedeutende Entwicklungen in Gang gesetzt. Die Innenstadt Neu-Ulm besitzt großes Entwicklungspotenzial in nächster Nähe zur Ulmer Innenstadt und der Lage direkt an der Donau.

Thema

Aufgabe ist die Erneuerung eines vom Wiederaufbau der 50er Jahre geprägten Innenstadtgebietes zu einem attraktiven Wohnstandort. Durch gezielte Eingriffe in den Wohnungsbestand und Neuinterpretation privater und vor allem öffentlicher Freiräume soll die östliche Innenstadt aufgewertet und neuen Nutzergruppen zugänglich gemacht werden. Die östliche Innenstadt zieht heute auf Grund des zum großen Teil nicht modernisierten Wohnungsbestandes sozial schwache Mieter an (Menschen mit Migrationhintergrund, Bezieher von Transfereinkommen etc.); Bewohner, die den Stadtteil stabilisieren könnten, verlassen ihn. Es geht insgesamt um eine alte aber auch extrem aktuelle Aufgabenstellung des Städtebaus, nämlich wie initiiert man Wandel bei rückläufigen Bevölkerungszahlen und schwindenden Ressourcen und wie erneuert man einen Stadtteil mit gezielten aber behutsamen Eingriffen.

Standort

Die Stadt Neu-Ulm wurde Mitte des 19. Jahrhunderts als Festungs- und Garnisonsstadt gegründet. Der Innenstadtgrundriss wird bis heute von einer klaren Blockstruktur dominiert. Aufgrund der starken Kriegszerstörungen setzt sich die vorhandene Bebauung im Wesentlichen aus Nachkriegsgebäuden aus den 50er und 60er Jahren zusammen. Der Standort ist gut mit den Versorgungseinrichtungen Neu-Ulms wie auch der Innenstadt Ulm verknüpft. Die räumliche Nähe zu kulturellen Einrichtungen, der Landschaftsbezug zur Donau im Norden und mit der Tieferlegung der Bahn im Süden zum Glacis (Park im ehemaligen Festungsgürtel) bieten vielfältige Potenziale für die zukünftige Entwicklung.

Programm

Die Maximilianstraße mit ihren Verzweigungen und der Vorplatz zur Zentralschule sollen neu definiert werden. Durch Gestaltungsmaßnahmen, Differenzierung und Vernetzung sollen sie eine besondere Attraktivität als Orte mit hoher Aufenthaltsqualität für unterschiedliche Bewohnergruppen gewinnen. Die sog. Grüne Brücke, die die verschiedenen Bereiche der Landesgartenschau als Nord-Süd-Achse verbindet, führt über die Maximilianstraße und ist wesentlicher Bestandteil des Wettbewerbs. Durch weitere Baumaßnahmen in Gebäuden der NUWOG und der Stadt, soll in Fortführung bereits umgesetzter Vorhaben ein sich zusehends verdichtendes Netz von sanierten Straßenräumen und ein Patchwork von modernisierten Wohngebäuden entstehen, dies auch um Private zu eigenen Maßnahmen anzuregen. Die Herausforderung besteht darin, bestehende Gebäude und öffentliche Räume so zu transformieren, dass ein Aufwertungsprozess im Stadtteil initiiert wird.

Zielsetzung

Soziale/funktionale Zielsetzung

Zielsetzung sind die Differenzierung der Wohnungsangebote einhergehend mit der Verbesserung der Standards, um neue Mietergruppen zu gewinnen; dies beinhaltet auch die Entwicklung von kostengünstigen, beispielgebenden Modellen der barrierefreien und energetischen Modernisierung auch mit großer Eingriffsintensität. Es werden grundlegende innovative Ansätze erwartet, wie in dem Spannungsfeld von noch vertretbarer Wirtschaftlichkeit bis hin zum Verlassen tradierter Lösungsansätze Modernisierungsmaßnahmen durchgeführt werden können. Die Maßnahmen sollen eine Diversifizierung in der Bewohnerschaft ermöglichen und attraktive städtische Räume mit hoher Aufenthaltsqualität schaffen.

Perzeptive Aspekte

Die Potenziale im Stadtteil sowie die wirtschaftlich, kulturell und landschaftlich attraktiven Angebote im Umfeld sollen durch räumliche und funktionale Verknüpfung in Wert gesetzt werden. Die Neuordnung des fließenden und ruhenden Verkehrs sowie gestalterische Maßnahmen im öffentlichen Raum sind wesentliche Aspekte, um die Aufenthaltsqualitäten zu erhöhen und Bezüge zu den umliegenden Attraktionen zu stärken. Das Gebiet soll in das System öffentlicher Räume der Stadt integriert werden.

Ziele einer nachhaltigen Entwicklung

Die integrative Behandlung von stadt-, freiraum- und gebäudeplanerischen Aspekten soll eine langfristig wirksame und interpretierbare Struktur gewährleisten und urbane Qualitäten erzeugen. Die Bevölkerung soll in der Innenstadt gehalten und neue Bewohner gewonnen werden, um der negativen demographischen Entwicklung (Schrumpfung) entgegen zu wirken.